Es war Samstagabend und Arne hatte seine erste Schicht als Barkeeper beim Pferderennen hinter sich gebracht. Ein völlig betrunkener Gast hatte ihm $23 Trinkgeld zugesteckt, diese investierten wir gleich in eine 24er Packung Carlton Cold Bier.

Der Plan war es, sich am Strand unseres Campingplatzes eine schöne Zeit zu machen. Aber es sollte dann doch alles ganz anders kommen.

Zurück bei unserem Zelt trafen wir auf Alexandra und Vincent - ein französisches Pärchen das schon 1,5 Wochen neben uns zeltete und mit denen wir bereits Freundschaft geschlossen hatten. Eigentlich hatten sie zuerst in einem Hostel gewohnt, doch sie wurden rausgeworfen, da man sie beim Grasrauchen auf ihrem Zimmer erwischt hatte.

Wir fragten sie, ob sie mit uns Feiern wollen und so hatten wir zunächst ein paar gemütliche Biere am Strand. Sie erzählten uns etwas von einer Strandparty am anderen Ende der Stadt. Wir hatten mal wieder nichts davon gehört. Arne war zu Müde und so gingen nur Luca und ich zusammen mit den beiden Franzosen dorthin.

Da jeder schon ordentlich getrunken hatte, mussten wir uns ein Taxi teilen. Ich glaube es war bereits nach Mitternacht als das Taxi uns am Straßenrand absetzte. Den restlichen Weg mussten wir laufen. Die Richtung war nicht schwer herauszufinden, einfach immer der Musik und den Lichtern nach.

Als wir ankamen waren von den versprochenen 250 Leuten gerade mal noch ca. 100 anwesend. Diese waren aber alle schon ziemlich betrunken. Man hatte einige Schwarzlichtlampen aufgestellt und wer wollte konnte sich mit Farbe bemalen lassen, die unter dem Schwarzlicht leuchtete. Ansonsten gab es noch ein großes Lagerfeuer, ein paar Autos und einen DJ der schreckliche Musik spielte.

Wir trennten uns und mischten uns unter das Volk. Nach wenigen Minuten sprach mich ein Typ an, er war so schätzungsweise um die 20 Jahre alt. Er erzählte mir, dass er extra aus Derby (ca. 200 km nordwestlich von Broome) hier her gefahren war. Wir quatschten etwas, er erzählte mir von seiner Arbeit in Derby und wenn ich jemals dahin kommen sollte, solle ich ihn anrufen und er würde mich dann zum Angeln auf sein Boot mitnehmen.

Etwas später begab ich mich zur Tanzfläche. Mein Bier war gerade alle, als mich ein anderer Kerl fragte ob ich ein Neues haben wollte. Ich sagte ja, er drückte mir ein Bier in die Hand und tanzte weiter. Schön, dachte ich. Freibier schmeckt immer am besten.

Ich beobachtete eine ganze Zeit lang einen Betrunkenen Typen, der immer wieder versuchte mit einer Art Fackel, die an beiden Enden brannte, so etwas wie eine künstlerische Performance hinzulegen. Er schaffte es allerdings keine 5 Sekunden die Fackel in der Hand zu halten ohne sich, seine Gliedmaßen oder seine Kleidung zu verbrennen. Aber egal wie oft er sich auch verbrannte, er gab niemals auf. Echt bewundernswert.

Ansonsten ist nicht viel passiert. Irgendwann im Morgengrauen schnappten wir uns Taxi und waren gegen 6 Uhr früh wieder auf unserem Campingplatz.

Arne hatte sich in der Zwischenzeit wohl auch ohne uns amüsiert, denn nach nur ein paar Minuten Schlaf musste er sich übergeben. Uns blieb das zum Glück erspart.