Von Port Fairy aus ging es dann schließlich nach Warrnambool wo ich es doch dummerweise geschafft habe eine Delle in den Campervan zu fahren. Anstatt einen anderen Parkplatz zu nehmen, musste ich mich natürlich in den allerkleinsten zwängen. Es hätte auch fast geklappt, wäre da nicht dieser Baum mit den großen Wurzeln gewesen, die sehr hoch aus der Erde ragten. Leider konnte ich die untere Hälfte des Autos nicht einsehen und so streifte ich eine dieser Wurzeln mit der rechten seitlichen Schiebetür. Ich konnte es nicht fassen. Wie blöd kann man eigentlich sein? Meine Stimmung war im Keller, da ich befürchtete, dass die Autovermietung mir eine ordentliche Strafe aufbrummen würde. Nachdem wir einkaufen waren, räumten wir die Sachen ein und fuhren weiter. An einer Ampel hielt neben uns ein Auto und der Fahrer teilte uns mit, dass wir vergessen hatten die Heckklappe des Campers zu schließen. Geschockt drehte ich mich um und sah die voll geöffnete Heckklappe. Ein paar Kleidungsstücke meiner Schwester wehten fröhlich im Wind. Ich parkte bei einer Autowaschanlage. Wir checkten den Inhalt des Campers, ob wir irgendetwas verloren hatten. Das war zum Glück nicht der Fall. Als wir weiterfahren wollten, hatte ich den falschen Gang erwischt und anstatt rückwärts zu fahren machte das Auto einen Sprung vorwärts. Ich konnte gerade noch auf die Bremse treten, sonst hätten wir auch gleich noch einen Staubsauger der zur Waschanlage gehörte gerammt. An diesem Tag wollte ich keinen Kilometer mehr fahren, und so suchten wir uns so schnell wie möglich einen Stellplatz in Strandnähe um zu übernachten. Was für ein bescheidener Tag! Wieder war es kalt und bedeckt und wir machten uns nach dem Frühstückn auf die Great Ocean Road zu stürmen. Wir hielten an jedem Aussichtspunkt und an jedem Parkplatz, der einem etwas Sehenswertes versprach. Ich konnte mich dafür nur schwer begeistern, meine Schwester dagegen war voll begeistert. Eigentlich ging es mir damals ganz genau so. Während sich Yvonne die berühmten 12Apostel ansah, machte ich ein Nickerchen im Auto. Danach setzte Regen ein, der auch leider bis Apollo Bay anhielt, wo wir unser Nachtlager aufschlugen. Am nächsten Morgen brach der Himmel auf und die Sonne wärmte unsere steifen Knochen. In Lorne konnte man sich sogar etwas an den Strand legen und ein ordentliches Sonnenbad nehmen, sowie eine heiße Dusche. Die Nacht verbrachten wir in Torquay mal wieder bei Regen und kaltem Wind. Am nächsten Tag versuchten wir in Geelong eine Kfz-Reparatur zu finden, doch es war Samstag und die meisten hatten bereits geschlossen. Die großen Ketten hatten zwar noch geöffnet, aber sie waren alle nicht spezialisiert auf das ausbeulen von Dellen und deshalb wollte uns keiner helfen. Ich versuchte selbst mein Glück, konnte aber nur wenig ausrichten. Am Nachmittag schauten wir uns noch etwas die Stadt an und gingen ins Kino. Die extrem stürmische und regnerische Nacht verbrachten wir bei Altona, kurz vor Melbourne. Der Weg zu unserem gebuchten Hostel in Melbourne war kurz und so waren wir sogar zu früh zum einchecken. Wir hatten uns das Cooees ausgesucht, da ich hier schon am Anfang meines Australientrips einige Nächte verbracht hatte. Wir machten uns auf den Weg unseren Camper zurückzugeben. Ich hoffte die Delle würde uns nicht zu viel kosten, doch bei Abschlusskontrolle des Fahrzeuges war sie den Mitarbeitern der Mietfirma nicht einmal aufgefallen und so bekam ich meinen gesamten Pfand wieder zurück. Gleichzeitig buchte ich mir auch noch einen Hyundai Getz für meinen Neuseelandtrip für 29$ pro Tag. Ich hatte nämlich nicht vor in auf Neuseeland in Hostels zu schlafen, sondern in einem Zelt. Danach besuchten wir nochmals den Victoria Market und waren anschließend froh endlich in unser Hostel einchecken zu können.