Etwas nordöstlich vom Ayers Rock liegt der Kings Canyon, eine Bergkette in dem sich während der Jahrmillionen tiefe Schluchten gebildet hatten.

Auf dem Weg dahin folgte die Straße für mehrere Kilometer dieser Bergkette. Im Kings Resort wollten wir unseren fast leeren Gastank wieder auffüllen, doch zu unserem Pech war die einzige Zapfsäule mit Gas außer Betrieb und zu unserem Erschrecken hätte es auch satte $1,18 pro Liter gekostet.

Gezwungenermaßen mussten wir also Benzin tanken. Und mit $1,90 pro Liter war es die absolute Spitze der Spritkosten. Für $80 konnten wir also gerade mal 42 Liter tanken. Unter diesen neuen Gesichtspunkt änderten wir spontan unsere Reiseroute.

Nach dem Kings Canyon wollten wir eigentlich eine Route durch die MacDonnell Ranges fahren, doch wir entschieden uns den Lassetter Highway zurück bis Erldunda zu fahren um dort Gas für die restliche Strecke nach Alice Springs zu tanken.

Vorher stand aber der Canyon auf dem Programm. Wir stellten unser Auto ab, schmierten uns noch mit Sonnencreme ein und packten genug Wasser ein für den 6 km langen Weg.

Dieser begann gleich mit einer Herausforderung: fast senkrecht ging es steinerne Stufen einen Felsen hinauf. Bereits nach der Hälfte schnaufte ich wie eine Dampflock.

Vorbei an seltsam abgerundeten Felsformationen, die in Gelb, Orange und Rot leuchteten ging es immer entlang des Canyons. Unterwegs traf man noch auf Steinplatten in denen kleinen Wellen erodiert waren und auf Lilliput, kleine Steine die so geformt waren wie eine Zwergenstadt.

Auf der Hälfte des Weges durchquerte man den „Garden of Eden“. Eine Schlucht in der sich das Regenwasser sammelt und kleine Tümpel bildet, in denen sich viele Tier- und Pflanzenarten niedergelassen hatten.

Wer wollte, konnte ganz hinab steigen und ein Bad nehmen. Einige hatten dies auch gemacht, doch mir sah das Wasser zu grün und abgestanden aus. Außerdem wusste man nie so recht was noch alles da mit einem schwimmt.

Nach starken Regenfällen bilden sich auch immer wieder entlang des Canyon kleinere und größere Wasserfälle, doch leider hatte es vor unserem Besuch schon länger nicht mehr geregnet und so konnten wir keinen Wasserfall bewundern.

Nach dem Garden of Eden hatte man einen fantastischen Blick in eine Schlucht von deren Felswänden, wie mit einem Messer abgeschnitten, große Felsbrocken herausgebrochen waren. Dazu leuchteten die Felswände in den unterschiedlichsten Farben.

Kurz vor dem Abstieg bot sich einem noch einmal ein Ausblick über die umliegende Gegend. Wieder ein Naturwunder das nur schwer in Worte zu fassen ist. Man kann eigentlich jedem nur empfehlen es sich mit eigenen Augen anzusehen.

Den restlichen Tag verbrachten wir im Auto auf den Weg nach Alice Springs.