Bei Torquay, dem offiziellen Start, war unsere Laune auf dem höchstem Stand seit beginn unseres Australientrips. Mit heruntergelassenen Fenstern, bis zum Anschlag aufgedrehtem Radio, einer 24er Packung Bier das wir im Drive Thru Bottle-Shop gekauft hatten, und einer unglaublichen Aussicht auf die Küsten dieser wundervollen Gegend, führte uns unserer Weg bis nach Lorne. 

Das kleine Küstendorf hat einen herrlichen Strand, was es zu einem beliebten Touristenort macht, was mit ziemlich hohen Übernachtungs- und Lebensmittelpreisen einhergeht.

Der billigste Campingplatz belief sich auf $25 Standmiete für 2 Personen plus $10 pro zusätzlichen Erwachsenen. Das macht insgesamt $55 für eine Nacht für 5 Personen. Ganz schön teuer für einen Platz abseits vom Meer und mit fast schon felsigem Untergrund.


Gerädert von der letzten Nacht bauten wir am nächsten Morgen das Zelt ab und fuhren zum Strand um zu Frühstücken. Leider war das Wetter immer noch ziemlich mies und die Temperaturen niedrig.

Die Great Ocean Road führte uns immer wieder zu fantastischen Aussichtspunkten an denen wir Halt machten um zu fotografieren. Hinter jeder Ecke und nach jeder Kurve gab es etwas Neues zu sehen.

Menschenleere Sandstrände an denen Wellen langsam auslaufen, steinige Buchten in denen sich meterhohe Wellen tosend brechen und gegen die Felsen schlagen. Gelohnt haben sich vor allem die kleinen Nationalparks die sich am Rande der Great Ocean Road befinden.

Kleine staubige Wege führen zu abgelegenen Orten, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Tage oder sogar Wochen könnte man hier verbringen und trotzdem immer etwas Neues entdecken.

Bei Johanna verlässt diese Traumstraße zunächst die Küste und dringt etwas in das Landesinnere vor. Dieses ist jedoch keinesfalls weniger beeindruckend - im Gegenteil.

Kurvige und bewaldete Bergstraßen wechseln sich mit langen Geraden durch flache, prärieartige Ebenen ab. Dabei ist alles entweder in dunklem, satten Grün oder in helleren Braun oder Ocker Tönen gehalten. In Deutschland ist so etwas nirgends zu finden.

Als sich die Straße bei Princetown wieder der Küste annäherte, waren wir schon gespannt auf das wohl größte Highlight der Great Ocean Road: die Twelve Apostels.

An einem unglaublich schönen Sandstrand mit senkrechter Steilküste hat der Ozean im laufe der Jahrtausende einige gigantische Felsblöcke aus der Steilküste herausgelöst. Diese stehen nun als Monolithen im Meer, und werden irgendwann vom Wasser zum Einsturz gebracht werden. Bis dahin bilden sie aber noch einen Anblick allerhöchster Güte.

Jedem der nach Australien reist lege ich dieses Naturwunder allerwärmstens ans Herz, ihr werdet es niemals vergessen.