An einem lauen Abend, wir hatten gerade gegessen, stellten wir fest, dass in den letzten Minuten eine ganze Reihe von Menschen mit Klappstühlen und Kameras bewaffnet an unserem Zelt vorbei Richtung Strand liefen.

Anfangs dachten wir uns nichts dabei, doch mit jeder Minute wurden es mehr und mehr. Kurz darauf kam Luca zurück und meinte, dass der ganze Strand voller Menschen sei und überall wären Verkaufsstände aufgebaut.

Sehr seltsam! Was wussten diese Leute was wir nicht wussten? Und vor allem woher wussten sie es? Wir waren bereits zwei Wochen auf diesem Campingplatz und hatten von keinem Fest oder Event Wind bekommen. Waren wir wirklich bereits so abgestumpft, dass wir wirklich nichts mehr mitbekamen?

Alle starrten sie auf das offene Meer hinaus, als ob jeden Augenblick ein U-Boot oder ein Monster aus dem tiefschwarzen Wasser auftauchen würde. Viele hatten extra noch Stative für ihre Kameras aufgestellt. Zum Glück hatten wir von unserem Zelt aus einen hervorragenden Blick auf den Strand, so drehten wir unsere Stühle und warteten gespannt auf diese eine Sache, für die es wert war so einen Trubel zu veranstalten.

Ein paar Minuten später wurde es uns dann schlagartig klar, als am Horizont ein kleines, rotes Licht erschien. Mit jeder Sekunde wurde es größer und alle begannen zu fotografieren. Einige sogar mit Blitzlicht, obwohl das vollkommen sinnlos war, denn das Objekt der Begierde war der Vollmond, der in einem orange-rotem Licht langsam aufging.

Mit jeder Sekunde stieg er höher und hinterließ einen dunkelroten Lichtstreifen auf dem Meer vom Horizont bis zu unserem Strand. Es war ein wirklich schönes und durchaus auch überraschendes Schauspiel was sich uns da bot.

Die aufgebauten Stände und Attraktionen fanden wir zwar etwas übertrieben, aber so sind die Australier nun eben mal.